Bei strahlendstem Sonnenschein und eigentlich viel zu warmen Temperaturen für Mitte Oktober startete ich Sonntag zu meinem Lieblingsausflug nach Freyburg/Unstrut. Wie immer ging es mit der Bahn bis Kleinjena und dann zu Fuß über Großjena, Ehrauberge ins Stadtzentrum zur Wirtin meines Vertrauens 😉
Besser konnte der Sonntags-Sonnenschein-für-die-Seele-Tag nicht starten: Zwischen Kleinjena und Großjena entdeckte ich am Wegrand erst mal einen Siebenpunkt-Marienkäfer an einer Weg-Malve (Malva neglecta). Er gilt als der klassische Glücksbringer 🙂
Großjena
In Großjena fiel mir dann beim Blick hinter den Gartenzaun eines wunderbaren Naturgartens das Schild „Natur im Garten“ ins Auge. Leider habe ich an diesem Sonntagvormittag weder jemand im Garten noch im Umfeld gesehen, wo ich nachfragen konnte. Es ist bestimmt ein durch die Gartenakademie Sachsen-Anhalt e.V. zertifizierter „Natur im Garten“-Schaugarten. Dieser Garten soll im kommenden Jahr auf jeden Fall einen extra Besuch wert sein.
Ein kurzes Wegstück weiter, gleich hinter Grobers Reiterhof, folgte dieser Totholzzaun:
Der Totholzzaun hier ist nicht nur praktisch, weil gleich Baum- und Strauchschnitt sowie Laub vor Ort bleiben kann, er bietet weiterhin viel Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere.
Hinter Großjena entdeckte ich noch diese Wegwarte mit weißen Albinoblüten. Einen Samenstand, der hoffentlich reif genug war, habe ich mitgenommen und drei Samen zu Hause bereits in einen Topf Erde gesteckt. Ob es gelingt? Ich bin schon ganz gespannt.
Die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) wurde vom Verein NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2020 gekürt.
Freyburg/Unstrut
Ist man von Großjena Richtung Freyburg unterwegs, hat man schon von weitem einen wunderbaren Blick auf die Freyburger Weinberge. Diesen Blick auf die Ehrauberge liebe ich sehr, genauso wie den Weg von den Ehraubergen Richtung Stadtzentrum.
Freyburg an der Unstrut ist Jahn-, Wein- und Sektstadt: Turnvater Friedrich Ludwig Jahn ist hier gestorben; die Region hat zudem eine über 1000-jährige Weinbautradition – Freyburg nennen wir immer schmunzelnd „Weinhauptstadt“ von Saale-Unstrut; und nicht zuletzt ist Freyburg die Heimat vom Rotkäppchen-Sekt, ihr wisst schon, der mit der roten Kappe.
Ich liebe die regelmäßigen Ausflüge in diese kleine verträumte Stadt. Freyburg hat seinen ganz eigenen Charme. Es geht hier wesentlich ruhiger zu als in Jena. Viele Wege und Straßen sind noch (oder wieder) gepflastert. Die kleinteiligen Weinberge in der Stadt und rundherum mit ihren Trockenmauern und Weinbergshäuschen haben etwas sehr Romantisches. Und immer treffe ich alte einheimische Bekannte oder neue nette Menschen aus anderen Gegenden Deutschlands für kleine Plauderrunden.
Der Abschiedsblick nach so einem wundervollen Tag am Bahnhof in Freyburg schaut dann immer so aus:
weiterführende Links:
Natur im Garten – (Internationale Aktivitäten – Sachsen-Anhalt)
Gartenakademie Sachsen-Anhalt e.V.
