KSJ bietet Baumpatenschaften in Jena an
Im Rahmen des Runden Tisches für mehr Artenvielfalt in der Stadt brachten wir Ende 2019 auch das Thema ein, den Jenaer BürgerInnen die Übernahme von Baumpatenschaften anzubieten. Im Januar 2021 bekam ich zufällig über einen Kontakt aus der grünen Arbeitsgruppe im Rahmen des RTKU (Runder Tisch Klima und Umwelt Jena) einen ausgedruckten Flyer von KSJ (Kommunalservice Jena), dass dieser nun Baumpatenschaften anbietet. Anfang Februar fragte ich beim Baumpflege-Team per Mail an, ob es den Flyer nicht als PDF bzw. hierfür einen Downloadlink gibt zum Verteilen, um die JenenserInnen/JenaerInnen darauf aufmerksam zu machen. Der Link mit hinterlegtem Flyer als PDF ist nun bei KSJ eingestellt: Faltblatt Baumpatenschaften.
Baumscheiben in Jena
Für gewöhnlich sehen in Jena Baumscheiben so aus:
Sie sind oft bepflanzt mit herkömmlichen Bodendeckern, der Boden ist mit Rindenmulch abgedeckt und kein oder kaum ein Mensch schenkt diesem Stückchen Erde um den Baumstamm Beachtung. Doch darauf kann man wunderbare kleine insektenfreundliche Blühflächen gestalten und damit einen Beitrag für mehr Artenvielfalt in der Stadt leisten. Für regelmäßiges Gießen in den Hitzeperioden sind die Bäume zudem sehr dankbar.
Bepflanzung der Baumscheiben
Welche Pflanzen infrage kommen, ist eine Frage des Standorts, des Bodens und der eigenen Vorlieben.
Die Linden auf meinen Baumscheiben sind sehr hoch ausgeästet und die Kronen eher schmal und seit ca. 2017/2018 leider nur noch dünn belaubt, so dass mehr Sonne auf die Flächen kommt. Ich entschied mich hauptsächlich für Pflanzen-Arten, die auch in der hiesigen Region natürlicherweise vorkommen, ergänzt um ein paar, die ich mag. Sehr gut mit dem Standort kommen klar:
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
Wilder Majoran – Dost (Origanum vulgare)
Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca)
Esparsette (Onobrychis viciifolia)
Die Gelbe Skabiose blühte über Monate bis in den Winter hinein. Und sogar im März 2021 hatte sie schon wieder die erste Knospe ausgetrieben:
Nicht so gut lief es auf meinen Baumscheiben bisher mit:
Wiesensalbei (Salvia pratensis)
Gewöhnlichem Herzgespann (Leonurus cardiaca)
Färberkamille (Anthemis tinctoria).
Einiges kam naturgemäß noch nicht zur Blüte, da als Jungpflänzchen gesetzt.
Zum Start im Herbst 2019 hatte ich nicht so dicht gepflanzt. Mein Gedankengang war abzuwarten, was sich auf den Flächen bewährt und mehr auf Selbstvermehrung durch Ableger und ausfallende Samen der Pflanzen zu setzen, die sich am Standort wohlfühlen. Im Nachhinein wäre eine Aussaat in den Lücken mit Einjährigen sicher gut gewesen zur Überbrückung und auch besseren Beschattung des Bodens. So habe ich im Herbst 2020 noch ein wenig eingesät. Nun heißt es, Geduld haben übers Jahr, was geht auf, blüht, fühlt sich wohl und zieht Insekten an.
